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  • Die Chronik des
    U-Boot-Ehrenmal
    in Möltenort

    Bau und Finanzierung
    Bild: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
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    Bau und Finanzierung
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Planung und Bau des Ehrenmals bis 1930 - Bau und Finanzierung...

Wir können mitteilen, dass mit dem Bau des Ehrenmals begonnen worden ist", heißt es im März 1925 im Mitteilungsblatt der Ubootkameradschaft. Der geschäftsführende Ausschuss hat einstimmig dem Entwurf "Zeitgeist" mit folgenden Änderungen zugestimmt:

  • Der Turm wird nicht 15, sondern 25 Meter hoch.
  • Alle Abmessungen vergrößern sich entsprechend dieser Erhöhung.
  • An die Stelle des Delphins tritt das U-Boot-Kriegsabzeichen.
  • Das Kreuz wird durch ein Sehrohr ersetzt. Quer davor kommt ein vergoldetes Uboot.
  • Zum Bau werden Findlinge verwendet.

Diese Mitteilung war in zweifacher Hinsicht irreführend: Mit dem Bau war nicht begonnen worden und der Entwurf "Zeitgeist" ist - wie noch dargestellt wird - nie zur Ausführung gekommen. Das konnten die Redakteure jedoch damals nicht ahnen.

Tatsächlich ist - nach der Aktenlage - 1924 und 1925 wenig geschehen. Der Grund war die finanzielle Situation, die sich kaum gebessert hatte. Die wiederholten Aufrufe, "nochmals tief in die Geldbörse zu greifen und ein Scherflein für das Ehrenmal abzuführen", wurden wohl verstanden, brachten aber angesichts der allgemeinen wirtschaftlichen Lage wenig ein.

Damals schaltete sich auch der Heikendorfer Kriegerverein in die Werbung ein, und indem er das tat, aktivierte er zugleich die Hilfe der Gemeinde, die schließlich im März 1926 einen Überlassungsvertrag für die Möltenorter Schanze mit dem Kieler Marinearsenal abschloss. Als Pachtgebühr wurden 20 Rentenmark monatlich vereinbart.

Am Sonntag, dem 11. Juli 1926, fand endlich in Gegenwart der Spitzen der Marine - auch der Chef der Marinestation der Ostsee, Vizeadmiral Raeder, war anwesend - und der Behörden unter starker Beteiligung der Marine und Kriegervereine sowie der vaterländischen Verbände und weiter Kreise der Bevölkerung die Grundsteinlegung statt.

Nach den Garnisonpfarrern sprach der Befehlshaber der Uboote im 1. Weltkrieg, Vizeadmiral a. D. Michelsen.

Im Anschluss an die Ansprachen und Abspielen des Deutschlandliedes wurden die vorbereiteten Urkunden in den Grundstein eingemauert.

Nach der Grundsteinlegung trat - wie in den Vorjahren - Stille um das Projekt Ehrenmal ein. Wieder war es Geldmangel, der eine zügige Weiterarbeit verhinderte. Es wurde mit der Zeit immer klarer, dass man mit den vorhandenen Mitteln nicht in der Lage sein würde, den Entwurf "Zeitgeist", für den etwa 30.000 Rentenmark benötigt wurden, zu realisieren.

Der Architekt legte daher 1928 einen neuen vereinfachten Entwurf vor, der sich deutlich von seinem "Zeitgeist" unterschied, aber finanzierbar erschien. Auf einem flachen Sockel sollte sich eine 15 Meter hohe, schlanke, rechteckige Säule aus Beton, unten verjüngt und oben verbreitert, erheben, gekrönt von einem zum Fluge ansetzenden Adler, der mit einer Höhe von vier Metern und einer Flügelspannweite von sieben Metern bei einem Gewicht von fünf Tonnen beachtliche Maße aufweisen sollte.

Die Stirnseite der Säule sollte ein Uboot-Kriegsabzeichen und der Spruch "Es kommt ein Tag" zieren. Im Entwurf "Zeitgeist" waren die Worte "Wehe den Besiegten" vorgesehen

Diese Fassung hatte vielen nicht gefallen, da man sich für unbesiegt hielt. Nach Gesprächen im Ehrenmalausschuss einigte man sich schließlich auf "Es kommt ein Tag", einen Spruch also, der die Hoffnung auf ein Wiedererstarken und eine neue Ubootwaffe auszudrücken schien.

Obwohl mit dem neuen Ehrenmal-Entwurf der Weg geebnet schien, stellten sich bei der Ausführung unvorhergesehene Schwierigkeiten ein. Das Fundament und die Betonsäule wurden zwar von der Kiel-Lübecker Firma Max Giese in kurzer Zeit fertiggestellt, doch die Anfertigung des von dem Frankfurter Bildhauer Becker entworfenen und von Professor Blazek, Kiel, modellierten Adlers misslang. Sein Gewicht wurde weit überschritten, was noch in Kauf genommen wurde, aber bei der Zusammenfügung der Teile stellte sich heraus, dass die einzelnen Gussstücke nicht zueinander passten. Die bereits für den 22. September 1928 angekündigte Einweihungsfeier musste abgesagt werden.

Grundsteinlegung für das U-Boot-Ehrenmal neben der Bake auf der Möltenorter Schanze am 11. Juli 1926. Foto: Heinz Möller, Heikendorf

Der Neuguss des Adlers wurde dann der Firma Kieler Hütte AG der Gebrüder Schlusnus übertragen. Sie hat die Aufgabe im September und Oktober 1929 gelöst. Das Zusammensetzen, Verzinken und Verkupfern des Adlers wurde von der Firma Andersen, Kiel-Hassee, ausgeführt. Diese Firma übernahm auch den Transport und die Aufbringung des Adlers im Dezember 1929.

Gleichzeitig wurden das von Professor Blazek gestaltete Uboot-Kriegsabzeichen und die Inschrift angebracht. Die Bildhauerarbeiten wurden von dem Kieler Bildhauer Dold musterhaft ausgeführt. Die Inschrift, unter einem eingemeißelten Eisernen Kreuz, lautete:

"IM WELTKRIEG 1914-1918 BLIEBEN 5132 HELDEN - 199 U-BOOTE."

Der Einweihung stand nun - nach zweijähriger Verzögerung - nichts mehr im Wege, wenn auch die Restfinanzierung noch keineswegs gesichert war.


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